Reiseziel des Monats: Prag

Die goldene Stadt an der Moldau. Schon im Mittelalter war Prag ein wichtiges Zentrum im Herzen Europas, eine Residenzstadt, in der das kulturelle, politische und wirtschaftliche Leben florierte und ein Schmelztiegel, in dem sich die deutsche, jüdische und böhmische Kultur vermischte.

Wandelt man heute durch die Innenstadt mit ihren mittelalterlichen Gassen – in denen es zugegebenermaßen ob der zahlreichen Touristen wie in einem Bienenstock zugeht – so kann man nicht umhin, das unnachahmlich quirlige, mondäne, von Ostromantik geprägte und ein wenig melancholische Flair dieser Stadt einzuatmen.

Anja hat Prag an einem verlängerten Wochenende im Frühling mit viel Sonnenschein besucht und noch heute summt sie jeden Tag in Gedanken Bedrich Smetanas Moldau.

Das muss ins Gepäck: Gutes Schuhwerk, denn die Stadt ist ein Open Air-Museum und die Füße wollen einfach automatisch die Schönheiten erkunden. Um der allgemeinen Fußmüdigkeit zu trotzen, sollte man hier mit Sneakers & Co. Abhilfe schaffen und die High Heels – wenn überhaupt – auf den Abend verbannen. Zusätzlich empfiehlt es sich, ein Wörterbuch dabei zu haben. Denn vor allem zur Mittagszeit gibt es in den Prager Kneipen und Restaurants spezielle regionale Köstlichkeiten zum kleinen Preis, die aber nur auf den tschechischen Menükarten ausgewiesen werden.

Das ist Pflicht: Sehenswürdigkeiten gibt es in Prag zu Hauf. Ein Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt mit der weltberühmten Karlsbrücke, dem Altstädter Ring mit dem Rathausturm und der astronomischen Uhr sollte auf jedem Reiseplan stehen. Verpassen darf man auch auf keinen Fall einen Besuch der Prager Burg auf dem Berg Hradschin. Dort warten der Veitsdom, das größte und wohl beeindruckendste Kirchengebäude Tschechiens, und das Goldene Gässchen, eine kleine mittelalterliche Handwerksstraße, auf kunstinteressierte Besucher.  Wer in die Welt des jüdischen Lebens Prags abtauchen möchte, sollte im Jüdischen Viertel Josefov spazieren und den Alten Jüdischen Friedhof besuchen, der auf das 15. Jahrhundert zurückgeht und trotz seiner geringen Größe über 12.000 Grabsteine enthält.

Da schmeckt’s: Wer in Prag war und nicht eines der wunderbaren Kaffeehäuser besucht hat, weiß nicht, was echte Kaffeehauskultur ist. Im Café Imperial, Café Louvre oder Café Savoy wird Geschichte wieder lebendig. Ob Jugendstil, französischer Stil oder Belle Époque – in dieser Atmosphäre schmeckt jede kulinarische Kleinigkeit gleich um ein Vielfaches besser.  „Pivo“, also das berühmte tschechische Bier gibt’s zum Beispiel in der Staropramen Brauerei. Neben Bier in all seinen Variationen erwartet Gäste im Restaurant U Parlementu echte tschechische Küche – angefangen bei Gulasch mit Semmelknödel bis hin zu Bierkäse. Das beste Sushi Prags – man munkelt sogar in ganz Europa – gibt es im Yami Sushi House.

Da ist was los: In ist, wer drin ist: In den Keller-Bierlokalen der Stadt. In der Nähe des Altstädter Rings kann man sich im Lokal, das für ein Bierlokal sehr modern und schlicht eingerichtet ist, auf frisch gezapftes Bier und einen geselligen Abend zwischen Einheimischen und Touristen freuen. Wer sagt, die Tschechen würden sich nur am kühlen Blonden erfreuen und hätten keinen Sinn für Rebensaft, der irrt. Spätestens beim Besuch des Weinlokals U Sudu weiß der Gast, dass auch das edle Getränk einen festen Platz im Herzen der Prager hat.

Da sind die Locals: Wer in Prag unterwegs ist und Einheimische treffen will, muss sich eigentlich nur an eine Regel halten: Was von außen nicht unbedingt einladend anmutet oder nicht gleich als Lokal zu erkennen ist, kann mitunter die beste Adresse sein, um sich unters heimische Volk zu mischen.  Das Cerný vul (Schwarzer Ochse) ist ein solches Etablissement. Nur zehn Minuten von der Prager Burg entfernt, gibt es hier ein unübertroffen gutes Dunkelbier, das auch die vielen „Locals“ mehr als wertschätzen.

Da kann man schlafen: Im Boutique-Hotel Miss Sophie’s  und im gegenüberliegenden Sophie’s Hostel lässt sich wunderbar nächtigen. Schlichter, schicker Stil; aufmerksamer, junger und vor allem herzlicher Service und ein tolles, kostengünstiges Frühstück im Hostel  - was will man mehr?

Da ist Anjas Lieblingsplatz: Der Königsgarten der Prager Burg – ein wunderbarer Platz zum Flanieren und Staunen, denn hier trifft man nicht nur auf eine bezaubernde Flora, sondern auch auf bedeutende Bauwerke wie das Königliche Lustschloss. Der atemberaubende Blick über die Stadt ist inklusive.

Tipp für den Sommer: Einfach ein Tretboot mieten, auf der Moldau umherschippern, sich von der Sonne bescheinen lassen und vom Fluss aus die vorüberziehenden Sehenswürdigkeiten wie Prager Burg, Karlsbrücke und Nationaltheater bestaunen. 

Tags: