Deutschland-Urlaub für alle: Segeln mit Handicap, Wanderungen von und für Sehbehinderte & Co.

Sei es im Fichtelgebirge, in Prien am Chiemsee, im Nördlichen Schwarzwald oder in der Südpfalz – Deutschlands Destinationen sorgen mit Orientierungshilfe und Planungssicherheit für einen unbesorgten Urlaub für jeden Reisenden. So geht es für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder Behinderungen etwa zum Segeln auf das Bayerische Meer ...

Wanderungen von und für Sehbehinderte im Fichtelgebirge

Das Plätschern der Quellflüsse, Grasnarben und Gestein an den Wegrändern oder unterschiedliche Strecken-Steigungen – Horst Zinnert orientiert sich während seiner Wanderungen im Naturpark Fichtelgebirge an natürlichen und akustischen Grenzen. Der gebürtige Bischofsgrüner ist seit seiner Kindheit ohne Augenlicht und führt jetzt andere Sehbehinderte auf Erlebnistouren der ganz besonderen Art durch das Fichtelgebirge. Statt dem weiten Blick über Ochsenkopf & Co. genießen die Wanderer beispielsweise den Duft der Tannennadeln oder das Gefühl über den weichen Waldboden zu laufen umso intensiver. Besonders das vielschichtige Gesteinsvorkommen von Granit über Phyllitschiefer bis hin zu Marmor und Speckstein lädt zu einer interessanten Sinnesreise in die steinreiche Ecke Bayerns ein.

Segeln mit Handicap in Prien am Chiemsee

Integratives Segelzentrum, behindertengerechte Hafengebäude, Schwimmsteg & Co. – Prien am Chiemsee schafft nicht nur barrierefreien Zugang zu allen touristischen Freizeitzielen, sondern auch zum Bayerischen Meer. So bietet der Priener Segelclub allen Sportlern – mit oder ohne Handicap – bei jeder Wasserlage den idealen Einstieg in die Boote. Als einziger Segelclub mit eigener Handicap-Sparte in Bayern, entsprechender Ausrüstung und adaptierten Booten ist in Prien Wasserspaß für jedermann garantiert. Sicher ausgestattet steht dem Abenteuer hier nichts im Wege, wenn es heißt: Segel setzen, steuern und Balance halten.

Schifffahrten, Themenwanderungen und Handbike-Touren im Chiemsee-Alpenland

Im Chiemsee-Alpenland ermöglichen zahlreiche nach „Reisen für Alle“ zertifizierte Angebote einen barrierefreien Urlaub. So gelangen Gäste mit Handicap beispielsweise mit der Chiemsee-Schifffahrt barrierefrei zur Herren- und Fraueninsel und genießen dabei die glitzernde Wasseroberfläche des Bayerischen Meeres. Auf rollstuhlgeeigneten Wander- und Themenwegen entdecken Urlauber die Region abwechslungsreich: Sei es etwa auf der gemütlichen Runde um den Luegsteinsee in Oberaudorf, beim Moorerlebnis in den Sterntaler Filzen in Bad Feilnbach oder beim „Moor-Frosch ohne Stolperstein“ in Aschau i. Chiemgau. Sportlich ambitioniertere Gäste powern sich auf neun unterschiedlichen Handbike-Touren, wie etwa entlang der Mangfall oder zur wildromantischen Giessenbachklamm, aus.

Barrierefrei auf Straußen-Safari in der Südpfalz

Auch im Landkreis Germersheim finden Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zahlreiche Urlaubshighlights. Egal, ob auf einer Reise in die römische Keramik-Vergangenheit im Terra-Sigillata-Museum oder bei einer Führung durch die „Friedliche Festung“ und das Weißenburger Tor in Germersheim – Geschichtsinteressierte kommen in der Südpfalz auf ihre Kosten. Echtes Safari-Feeling kommt hingegen in der Straußenfarm „Mhou“ auf: Die Besucher beobachten das ausgeprägte Sozialverhalten der Riesenvögel auf dem weitläufigen Gelände und kehren im Anschluss in das zugehörige barrierefreie Restaurant Farmhaus ein. Hier fühlen sich kleine und große Gäste wie auf einer afrikanischen Lodge und stärken sich an süßen und deftigen Köstlichkeiten.

Rollend durch den Nördlichen Schwarzwald

Der Nördliche Schwarzwald ist nicht nur für Outdoor-Action, Schwarzwälder Kirschtorte & Co. bekannt, sondern auch dafür, die Region für jedermann erlebbar zu machen. Mit den Bäumen auf einer Höhe – als ideales Ausflugsziel führt etwa der Baumwipfelpfad barrierearm entlang umweltpädagogischer Stationen durch den Hochwald auf dem Sommerberg. Am Ende der Tour schraubt sich der Weg hinauf in die Lüfte und ermöglicht auch mit dem Rollstuhl in 40 Meter Höhe einen weiten Blick über die dichten Wälder des Nördlichen Schwarzwalds bis in die Schweizer Alpen. Alternativ geht es mit der Sommerbergbahn, die mit einem rollstuhlgerechten Abteil aufwartet, hoch hinaus. Dabei bieten sich den Ausflüglern reizvolle Ausblicke ins obere Enztal. Auf dem fünf Kilometer langen Klosterpfad vom Kloster Bad Herrenalb bis zum Kloster Frauenalb begeben sich Rollstuhlfahrer auf eine Zeitreise durch 1000 Jahre Klostergeschichte. Auf dem ebenen Weg erfahren sie an verschiedenen Stationen Spannendes und Wissenswertes zum Leben der Mönche und Nonnen.

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